Sapeurs Pom­piers de Thaon-les-Vosges

Städ­te­part­ner­schaft mit Thaon-les-Vosges 

Im Zuge der Anbah­nung einer Städ­te­part­ner­schaft zwi­schen der Stadt Alzen­au und der fran­zö­si­schen Gemein­de Thaon-les-Vos­ges Anfang der 80er Jah­re knüpf­ten auch die bei­den Feu­er­weh­ren Kon­tak­te zuein­an­der. Thaon-les-Vos­ges zählt rund 8.500 Ein­woh­ner und ist ca. 70km von Nan­cy ent­fernt. Es liegt am Rand der Voge­sen in der Regi­on Loth­rin­gen male­risch an der Mosel. Die Ent­fer­nung zu Alzen­au beträgt rund 400km.

Ers­ter Besuch der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Alzen­au bei den Sapeurs Pompiers

Bereits im Jahr 1982 mach­te sich eine Dele­ga­ti­on von Feu­er­wehr­leu­ten aus Alzen­au zu einem ers­ten Besuch auf den Weg nach Thaon-les-Vos­ges, um die dor­ti­gen Sapeurs Pom­piers ken­nen­zu­ler­nen. Dort ange­kom­men wur­den sie von den fran­zö­si­schen Feu­er­wehr­kol­le­gin­nen und Feu­er­wehr­kol­le­gen herz­lich emp­fan­gen, wobei sich die Sprach­hür­de anfangs als hoch erwies. Jedoch bleibt Feu­er­wehr­frau schließ­lich Feu­er­wehr­frau und Feu­er­wehr­mann schließ­lich Feu­er­wehr­mann, gleich wel­cher Natio­na­li­tät, sodass die Ver­stän­di­gung zur Not auch durch Wör­ter­buch und Ges­tik gelang. 1984 fand schließ­lich ein Zelt­la­ger der Jugend­feu­er­wehr im Sport­sta­di­on von Thaon statt. Auch hier­bei gelang es, die Kon­tak­te wei­ter zu ver­tie­fen. Als im Juni 1986 in Thaon-les-Vos­ges schließ­lich die bei­den dama­li­gen Bür­ger­meis­ter Ber­nard Jute­au (Thaon-les-Vos­ges) und Frie­del Rit­ter (Alzen­au) die Ver­schwis­te­rungs­ur­kun­den unter­zeich­ne­ten und damit die Städ­te­part­ner­schaft auch offi­zi­ell begrün­de­ten, beglei­te­te auch eine Dele­ga­ti­on der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Alzen­au die fei­er­li­che Zeremonie.

Der Beginn einer Freundschaft

1987 fand der ers­te offi­zi­el­le Gegen­be­such der Sapeurs Pom­piers de Thaon-les-Vos­ges in Alzen­au statt. Als Glücks­griff für bei­de Sei­ten erwies sich, dass in den frü­hen 90er Jah­ren auf fran­zö­si­scher Sei­te Richard Bri­on­ne und auf deut­scher Sei­te Bert­ram Bör­ner ihren jewei­li­gen Dienst als Kom­man­dant antra­ten. Bei­den gelang es nicht zuletzt durch ihre per­sön­li­che Freund­schaft, die Kon­tak­te zwi­schen den Weh­ren wei­ter aus­zu­bau­en und die Part­ner­schaft auf eine neue Ebe­ne zu füh­ren. Einer der Höhe­punk­te war sicher­lich der Besuch von rund 50 Alzen­au­er Feu­er­wehr­leu­ten in Thaon-les-Vos­ges zur Fei­er des 25‑jährigen Bestehens der Part­ner­schaft im Jahr 2006.

Der Bar­ba­ra-Tag

Seit Jah­ren fin­den nun wech­sel­sei­ti­ge Besu­che statt, mit abwechs­lungs­rei­chen Pro­gram­men wie Fahr­ten zu den umlie­gen­den Sehens­wür­dig­kei­ten, Grill­aben­den oder gemein­sa­men Aus­flü­gen, bei­spiels­wei­se in die Voge­sen, in das Elsass, in den Kahl­grund oder nach Frank­furt. Fes­ter Ter­min im Kalen­der des Feu­er­wehr­ver­eins ist der Bar­ba­ra-Tag Anfang Dezem­ber. Die hei­li­ge Bar­ba­ra gilt in Frank­reich, wie hier­zu­lan­de der Hei­li­ge Flo­ri­an, als Schutz­pa­tro­nin der Feu­er­wehr­leu­te. In Thaon-les-Vos­ges fei­ern die Sapeurs Pom­piers den Namens­tag ihrer Patro­nin mit einem Appell und mit einem der hei­li­gen Bar­ba­ra gewid­me­ten Got­tes­dienst. Jähr­lich ist dazu eine klei­ne Dele­ga­ti­on aus Alzen­au mit dabei und nimmt an den Fei­er­lich­kei­ten teil.

Gegen­sei­ti­ge Besu­che und regel­mä­ßi­ger Austausch

Zudem wer­den zu beson­de­ren Jubi­la­ren und Fest­lich­kei­ten Besu­che arran­giert, wobei natür­lich auch die unter­schied­li­chen Feu­er­wehr­fahr­zeu­ge, neu ange­schaff­te Tech­nik oder her­aus­ra­gen­de Ein­sät­ze immer wie­der Gegen­stand von inten­si­ven Gesprä­chen sind. Die Sprach­hür­de zwi­schen den fran­zö­si­schen und deut­schen Feu­er­wehr­ka­me­ra­din­nen und Feu­er­wehr­ka­me­ra­den wird über­wie­gend durch Dol­met­scher, hier vor allem auf deut­scher Sei­te, über­wun­den. Da inzwi­schen auch zahl­rei­che jun­ge fran­zö­si­sche Feu­er­wehr­leu­te Eng­lisch und zum Teil sogar Deutsch spre­chen, ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­fa­cher gewor­den. Auch von den Alzen­au­er Feu­er­wehr­leu­ten spre­chen inzwi­schen eini­ge Fran­zö­sisch. Und zur Not wird nach wie vor zu „Hän­den und Füßen“ gegriffen.

Wir blei­ben in Verbindung

Dank des Inter­nets und der sozia­len Netz­wer­ke herrscht nun auch neben den offi­zi­el­len Besu­chen ein reger Aus­tausch zwi­schen den Feu­er­weh­ren, sodass man heu­te wirk­lich sagen kann, dass aus anfäng­li­chen Part­nern und Kol­le­gen „amis de coeur“ wur­den, also eine „Her­zens­freund­schaft“ ent­stan­den ist.